La Joie

Suite für zwei Gitarren.

1995 studierte ich an der Hamburger Musikhochschule und verliebte mich in meine Mitstudentin Angela, eine begnadete Gitarristin, die in einem Gitarrenduo spielte. Und – was bleibt einem jungen Komponisten anderes übrig? – ich schrieb eine Suite für sie und ihr Duo: La Joie (Die Freude), offenkundig inspiriert von meiner Liebe zu Ravel, Roussel und Débussy, und von der Hoffnung (“Espérance” heißt der vierte Satz), ihr damit etwas näher zu kommen ... Doch unglücklicherweise interessierte sich Angela weder für mich noch für meine Komposition, ihr Gitarrenduo löste sich auf, und das wäre eigentlich das traurige Ende der Geschichte gewesen. Aber das Stück blieb immer in meinem Herzen, weil ich es so gerne mochte, und wie das Schicksal es wollte, begegnete ich 23 Jahre später, im Dezember 2018, den beiden Ausnahme-musikern Arsen Asanov and Dariya Panasevych vom DUO SEMPRE auf dem Abschiedskonzert des Flanders Recorder Quartet in Oldenburg. Ich erzählte ihnen von LA JOIE und schickte ihnen die Noten. Nun, die Partitur war noch mit Bleistift notiert, von 1995 eben, als noch niemand einen Computer besaß, ich musste sie erst in mein Sibelius-programm übertragen ...  Zu meinem Glück waren Arsen und Dascha ganz begeistert, und elf Monate später, am 24.11.2019, erlebte das Stück seine Uraufführung in Hamburg und ist nun auch auf Youtube zu sehen und zu hören. Wie es scheint, geht Musik nie verloren! Ich bin dankbar und glücklich, dass diese beiden exzellenten, sensiblen, warmherzigen und wunderbar miteinander harmonierenden Musiker sich meines Stückes angenommen haben. Ein Happy End nach 24 Jahren! Ich wünsche allen Gitarrenduos so viel Freude mit LA JOIE, wie ich beim Komponieren gehabt habe.

Hier könnt Ihr Euch das Video zu La Joie anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=QmmxtwLqEXo